Oktober 2020 – Zucker inkog­nito

Sich zahnfreundlich zu ernähren bedeutet unter anderem, auf den häufigen Konsum von Zucker zu verzichten. Allerdings ist es nicht immer einfach, zuckerarm einzukaufen. Ein Problem ist, dass die Zutatenlisten von Lebensmitteln, Getränken oder auch Süßigkeiten Begriffe enthalten, die für den normalen Verbraucher unverständlich oder irreführend sind. Zucker erscheint dort oft unter einem anderen Namen oder sogar mehrmals unter verschiedenen Namen.

Auf Zutatenlisten befinden sich oft folgende Begriffe:Glucose, Dextrose (Traubenzucker)
– Fructose
– Glucose-Fructose-Sirup
– Maltose
– Maltodextrin
– Invertose, Invertzucker

Außerdem stehen auf Zutatenlisten manchmal stark zuckerhaltige Zutaten, die anstelle von Kristallzucker verwendet werden, wie etwa „Fruchtsaftkonzentrat“, „Birnendicksaft“, „Süßmolkenpulver“, „Gerstenmalz“ oder „Malzextrakt“. Honig besteht vorwiegend aus den Zuckerarten Fructose und Glucose und enthält somit ebenfalls viel von dem zahnschädigenden Süßmacher. Für unsere Zähne und unseren Stoffwechsel ist es unerheblich, wie der Zucker benannt ist oder aus welchem Ausgangsprodukt er stammt. Verbraucherorganisationen fordern deshalb schon seit langem eine verständlichere Kennzeichnung. Nur so können Verbraucher (zahn-)gesund einkaufen.

Auch Stärke schmeckt Kariesbakterien
Viele Mehlprodukte (vor allem Weißmehlprodukte wie Nudeln, helle Brotsorten und Gebäck wie heller Toast, Croissants, Brötchen, Kekse u.v.m.) haben einen hohen Anteil an pflanzlicher Stärke. Stärke gehört zu den Kohlenhydraten und wird teilweise schon im Mund (durch Enzyme im Speichel) zu Zucker umgewandelt. Produkte mit hohem Stärke- bzw. hohem Weißmehlanteil sind somit auch zahnschädigend.

Zahnfreundliche Süße
Süß, aber dennoch nicht zahnschädlich sind Zuckeraustauschstoffe wie Xylit, Sorbit, Isomalt und Mannit (mit den Zuckern verwandte natürliche Polyole) und die synthetisch gewonnenen Süßstoffe (z. B. Cyclamat, Aspartam und Saccharin). Beide Stoffgruppen können keine Karies auslösen. Süßstoffe sind außerdem kalorienfrei. Zu beachten ist, dass manche dieser Stoffe bei stärkerem Verzehr Nebenwirkungen wie Durchfall verursachen können.